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Horst und Fabian Go East

homo.net Info vom 5. September 2024
von Webmaster Jan

 

Die Koordinatorin des Queeren Zentrums Erfurt stellt fest: „Erkennbare Neonazis sind im Stadtbild akzeptierter als queere Menschen“. In Thüringen sind in den vergangenen Jahren unter Rot-rot-grün viele queere Initiativen entstanden. Doch wie geht es nach der Wahl weiter?

Das Queere Zentrum gibt es erst seit 2021. Andere Bundesländer sind da weiter. Schon hört man von vielen in der queeren Szene, dass sie darüber nachdenken, Thüringen zu verlassen.

Auch in Sachsen wandern die Menschen ab. Vor allem Frauen scheint es in den Westen zu treiben. Schon hat der Osten einen Männerüberschuss von rund 20 Prozent. Hier wäre Homosexualität die ideale Lösung für den gewaltigen Männerüberschuss.

Lutz van der Horst (49) und Fabian Köster (29) von der heute-show wollten es genauer wissen, wie der Osten so tickt. Vor der Wahl zogen sie für vier Wochen zum kostenlosen Probewohnen nach Görlitz. In ihrem heute-show Spezial „Zwei Besserwessis im Osten“ fangen sie vor den Landtagswahlen Stimmungen und Verstimmungen in den beiden neuen Bundesländern ein.

Lutz und Fabian in trauter Wohngemeinschaft. Wer würde da nicht zu munkeln anfangen. Von Fabian ist nichts, aber auch gar nichts Privates bekannt. Das lässt viel Raum für Spekulationen. Denn von Lutz van der Horst wissen wir seit mindestens 14 Jahren, dass er stockschwul ist.

Damals besuchte er die Partei Bibeltreuer Christen und stellte in seiner gewohnt ironischen Art lapidar fest: „Der homosexuelle Akt ist natürlich nicht OK, ist klar“, immerhin sei er selber davon betroffen.

Die Bibeltreuen wussten ihm Rat und Hilfe anzubieten: Beten und Therapie: „Gott hat die Homosexuellen lieb, aber nicht die Homosexualität“. Ob bei solchem Unsinn Beten und Therapie auch helfen, wage ich zu bezweifeln. Es gibt Schwachsinn, gegen den ist kein Kraut gewachsen.

Im Gespräch mit Politikern gelingt es Lutz van der Horst elegant, die üblichen Floskeln zu durchbrechen und ihnen ungewöhnliche Antworten zu entlocken. Göttlich peinlich ist das Interview mit dem bald arbeitslosen Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer (30). Wer hätte gedacht, dass er derartig humor- und ahnungslos ist?

Das wird nur noch übertroffen durch die völlige Ahnungslosigkeit des AfD-Kandidaten bei einfachsten Fragen zur Kommunalpolitik. Da wurde dann noch viel, viel einfacher nachgefragt, nach nur einem einzigen der „superguten Vorschläge und Lösungen“, die die AfD in den letzten fünf Jahren in die Kommunalpolitik eingebracht hat. Tiefes Schweigen bei dem AfD-Kandidaten. Gelächter im Publikum. „Ja, kann ich jetzt aktuell nichts zu sagen. (sic)“

Durchaus gefährlich wird es beim Besuch des zweiten CSD in Bautzen. Tausend bunte Menschen demonstrierten für queere Lebensart. 700 schwarz gekleidete Neonazis aus ganz Deutschland reisen nach Bautzen, um in nicht nur einer, sondern gleich zwei Nazi-Demonstrationen ihre perverse Weltsicht durchzusetzen, und sei es mit Prügeln und Messern.

In Bautzen braucht es noch echten Mut, um beim CSD mitzulaufen. Der Organisator des CSD ist bei den Grünen. Er vertritt dort also gleich zwei Minderheiten.

In Köln feiern eine Million Menschen, auch in Berlin wäre alles viel einfacher. Aber in Bautzen fühlt er sich gebraucht. Da kommt es auf jeden Einzelnen an. Letztes Jahr waren es 350, dieses Jahr schon tausend. „Die haben echt Mut, weil wir haben dauernd und immerzu und immer öfter Übergriffe von rechts auf Jugendliche, die in irgendwelche Klubs gehen und sich nicht raus getrauen, nicht rein getrauen. Auch heute ist es richtig mit Herzklopfen verbunden, hierher zu gehen.“

Wenn jemand in die Demo hineinruft: „Ich zünde euch an, ihr brennt bestimmt gut mit eurer Flagge“, dann ist Schluss mit lustig. Dann hilft nur noch Solidarität, Begleitschutz und Verfassungsschutz.

https://my-homo.net/news/GoEast.html

Schrecklich, schrecklich amüsant
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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